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Volkswirtschaft profitiert deutlich von Betreuungsplätzen

Verfasst wurde die Studie in Auftrag der Jacobs Foundation von der renommierten Firma BAK Economics AG. Es wurde eigens ein Gesamtmodell für die Analyse einer „Politik der frühen Kindheit“  in der Schweiz entworfen. Angenommen wird die Schaffung von 21'000 neuen Betreuungsplätzen (Kitas und Tagesfamilien) für Kinder zwischen null und vier Jahren über die nächsten zehn Jahre. Dies bei gleichzeitiger Vergünstigung der Elternbeiträge. Dadurch würden Investitionskosten von insgesamt CHF 794 Mio. jährlich anfallen. Als Referenzszenario dient die Berechnung analoger Volkswirtschaftlicher Entwicklungen ohne das Investitionsprogramm.

Haupteffekt ist die Steigerung des Familieneinkommens

Jeder neue Kitaplatz verschafft den Familien die Möglichkeit, ihr Arbeitspensum um 46 % zu steigern. Davon profitieren vor allem Frauen. Ein Effekt der längerfristige Auswirkungen bis in die Altersvorsorge zeigt. Die Studie spricht von Wirkungsketten, die zu berücksichtigen sind.

Die Wirtschaft wird insgesamt durch ein höheres Wachstum und das sog. Humankapital gestärkt, welches heute durch die starke Reduktion des Erwerbspensum der Frauen bei Mutterschaft verloren geht. Die öffentliche Hand profitiert augenblicklich von höheren Steuereinnahmen. Derart würden die Investitionskosten bereits in den ersten Jahren übertroffen. Ein Umstand, welcher sich deutlich akzentuiert, wenn das Programm nach 10 Jahren abgeschlossen sein wird, die positiven Effekte aber wirksam bleiben. Langfristig würde das BIP um 0.46 Prozentpunkte gestärkt.

Kinder profitieren durch bessere Abschlüsse

Investitionen in die Kitas hätten unter anderem zur Folge, dass die Bildungschancen der Kinder steigen. Das trifft insbesondere für Kinder zu, deren Familien über ein geringes Einkommen verfügen. Durchschnittlich ein halbes Jahr würde die Ausbildungszeit länger, was einem zusätzlichen Lebenseinkommen von CHF 160'000 entspricht. Das dies wiederum positive Wirkungsketten in Gang setzt, versteht sich von selbst.

Dazu kommen präventive Effekte wie geringere Devianz oder eine bewusstere gesundheitliche Selbstsorge. Sozial- und Gesundheitskosten verringern sich dadurch stark.

Qualitätsaspekt

Die Studie geht von einem dem heutigen Stand entsprechenden strukturellen Qualitätsstandard aus. Sie beziffert die positiven Effekte, die ein gesteigerte Qualität in Kitas mit sich bringt, auf wiederum nahezu CHF 3 Mrd., weist aber auch darauf hin, dass Qualität ein zu vielfältiger Begriff sei und es schwierig ist, ein Szenario damit zu unterlegen. Der Grund dafür liegt in den fehlenden wissenschaftlichen Arbeiten, welche die ökonomischen Effekte von Qualität untersuchen.

Die Studie können Sie hier downloaden.
Einen animierten Film dazu finden sie auf youtube.

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